Übung macht den Meister...

Irgendwann hatte ich ein für mich akzeptables Niveau erreicht und vieles dabei gelernt. Ich wusste nun wie ich Augen zeichnen konnte, die mir immer hinterher zu schauen schienen. In dieser Zeit hatte ich allerdings auch etwas über mich gelernt. Mir war es nicht möglich mich an die Anleitungen aus Büchern zu halten.

 

Ich hatte zwar versucht bei einem Portrait erst mit einem Kreis zu beginnen um dann diesen einteilen zu können, so dass ich wusste wo die Augen, Nase, Ohren und der Mund war. Doch immer wenn ich es auf diese Weise versuchte kam eine Mischung aus Quasimodo und Frankensteins Monster heraus. Daher pfiff ich auf alle Anleitungen und fand meinen eigenen Weg, der sich als der beste für mich herausstellen sollte. Ich begann erst mit dem linken Auge. Dann kam das rechte Auge, woraufhin ich die Nase und den Mund folgen ließ. Über Schattierungen bildete ich schließlich die Kopfform, Ohren und Haare heraus (wobei für mich die Haare immer am Schlimmsten sind - wahrscheinlich weil es so viele sind ;)).

 

Meistens portraitiere ich Menschen, die ich sehr mag. Da ich mich sozusagen von Filmen und Serien ernähre zeichne ich am liebsten Schauspieler, denen ich so meinen Respekt und meine Anerkennung zeigen wollte.

Neben den Portraits wollte ich allerdings noch anderes üben. Und so widmete ich mich einer der schwersten zu zeichnenden Körperteile überhaupt: den Händen. Anfangs tat ich mir unglaublich schwer, da Hände erst durch Schattierungen richtige Gestalt annehmen. Dementsprechend waren meine ersten Versuche sehr deprimierend. Nach einer monatelangen Pause startete ich einen neuen Versuch und hatte diesmal mehr Glück. 

 

Neben menschlichen Darstellungen probierte ich auch anderes aus: Tiere, Pflanzen und Gegenstände, die ich unbedingt einmal ausprobieren wollte. Dabei kamen mir immer spontan irgendwelche Ideen für die ich heute keine Erklärung habe. Manchmal bediente ich mich aber wieder der Kino- und Gamerwelt. Die Bilder haben keine Aussage sondern dienen lediglich als "Versuch". Wie etwa als Versuch Feuer, Wasser oder Wassertropfen darzustellen. Und das eben in einer etwas ungewöhnlicheren Form. Nebenher wechselte ich auch etwas die Medien bzw. invertierte diese. Dh. ich zeichnete nicht mit einem schwarzen Bleistift auf weißes Papier, sondern mit weißer Kreide auf schwarzem. 

Hin und wieder nehme ich auch Aufträge an. Dabei machen mir Tattoovorlagen am meisten Spaß. Ich fand die Idee toll, dass jemand eines meiner Bilder für immer auf der Haut tragen würde (so wie auch ich es mache). Einmal bekam ich sogar den Auftrag ein T-Shirt zu designen, was ebenfalls eine Ehre für mich war.

"Where the spirit does not work with the hand there is no art"

- Leonardo da Vinci 

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